me4sunny
07-11-2003 16:09
Aber nicht alle Treffen sind so unterhaltsam. Manche rissen auch Wunden, die erst nach ein paar Tagen zu heilen begangen. Jedes Treffen, dass im Sande verlief brachte mich immer näher zu der frage ob all diese Misserfolge auch an mir liegen würden. Ich muss schon zugeben, dass immer wieder ich sehr attraktiven Männern begegnet bin, die mir sehr gefielen. Ja, ich gebe zu dass ihr Verhalten sehr komisch fand, aber war es denn auch so komisch wie ich es einschatzte?

Liegt die Fehler-Quote bei 90%, weil wir uns übers Internet kennen lernen oder liegt es an mir? Bin ich einer der ewigen Singel geworden? Bin ich es, die in ein paar Jahren in der Zeit eine entmutigte Anzeige aufgibt: „Junggebliebene Singel in Großstadt und mit Katze sucht Anschluss an das verpasste Leben“? Gibt es etwas an mir, dass die Männer abschreckt? Bin ich zu kess? Bin ich nicht verheißungsvoll genug? Wie vermittle ich all die heißen Versprechungen an das mögliche Glück in meiner endgültigen Umarmung ohne auch meine Würde und meine Einzigartigkeit in kleine Münzen der fremden Aufmerksamkeit umzutauschen? Warum reicht mein schönes Gesicht, eine annehmbare Figur, modische Kleidung, Intelligenz und Witz nicht aus? Ibei manchen Männern, die meiner Einschätzung nach, sich mir vor der Füße werfen sollten es aber nicht taten, überkam mich der Wunsch sie noch mal zu fragen woran es denn gelegen hat. Ich suchte nach einem Feedback egal welcher Art, ich brauchte Erklärung… Als dann meine Mutter anrief und mir erzählte, dass sie in einer Woche zwei nette Typen kennen gelernt hat und einer eigentlich doch was für mich wäre – da war es gelaufen. Ich heulte die halbe Nacht durch ohne zu wissen was mich in dieser Nachricht so entmutigt hat. War es die Tatsache, dass meine Mutter mit knapp sechzig Jahren von vierzigjährigen angesprochen wird, dass sie ihr SMS schicken, die ich doch so gerne bekommen würde, oder die Tatsache, dass meine Mutter all diese „Jünglinge“ an ihre Tochter weiterreicht, die ja nicht in der Lage ist überhaupt jemanden kennen zu lernen!


Ich sehe es schon kommend, in den nächsten Monaten wird mir irgend ein Typ über den Weg laufen, der zufälliger Weise mich nett findet. Und statt an meinem Vorsatz zu halten und mit jemanden sich einzulassen, den ich wirklich liebe, werde ich diesem Typen mit offenen Armen entgegen laufen. Ich werde mich freuen, dass ich auch zu denen gehöre, die geliebt werden können. Auch mein Wissen darüber, dass ich spätestens nach einigen Monaten aus dieser Zweckbeziehung entfliehe, dass ich mir während dieser Monaten leiden werde, all das wird mich in dem Moment nicht davon abhalten dankend in seine Netze zu fallen. Vielleicht liegt es an meiner zu geringen Wertschätzung? Aber warum sagen dass nur die, die selber Singel sind? Die, die mit einem Partner leben, erzählen ja was ganz anders. Dort spricht man von fehlenden Ausstrahlung, von fehlenden Anzeichen meiner Interesse dem anderen gegenüber. Die glücklich scheinenden Einzelgängerinnen behaupten indes, dass man sich nicht verstellen soll, dass man so sein soll wie man denn so immer ist. Wie denn jetzt? Und wenn ich mich dann für das eine oder für das andere entscheide, wie mach is denn so, dass keiner merkt, dass ich es mal nicht war? Wer bringt mir bei um 20 Uhr, nach meinem stressigen Arbeitstag den Schalter auf fröhliche, sorglose und nette junge Frau umzulegen ohne das Gefühl zu haben sich einzuschleimen? Wer bring es mir bei die Angst abgewiesen zu werden nicht mehr zu spüren? Wer hilft mir aus diesem Elend? Diesem Gefühl nicht geliebt zu werden für das was ich bin und wie ich bin? Wie bin ich denn?
Çàêðûòü